Vereinsausflug der FF Schwalbach am 18.06.2016

Freiwillige Feuerwehr Schwalbach – Hoch hinaus und tief herab

Vereinsausflug zur Wasserkuppe und zum Erlebnisbergwerk Merkers

 

Die Freiwillige Feuerwehr Schwalbach organisierte für all ihre Mitglieder am 18.06.2016 einen Tagesausflug. Ziel waren die Wasserkuppe, das Erlebnisbergwerk in Merkers und zum Abschluss des Tages führte es die Mitreisenden nach Bad Hersfeld.

Insgesamt 62 Mitglieder nahmen an dem Vereinsausflug teil. Um 8.00 Uhr war Abfahrt Richtung Rhön. Alle Mitfahrer/innen wurden auf einen Reisebus der Fa. Medenbach sowie das Mannschaftstransportfahrzeug der Feuerwehr und das Bürgermobil der Gemeinde Schöffengrund verteilt.

In 950 m Höhe, auf dem Gipfel des höchsten Berg Hessens, der Wasserkuppe, angekommen, wurde erst einmal kräftig gefrühstückt. Mit Fleischwurst, Mettwürstchen, Käse und Kaffee konnten sich alle Teilnehmer/innen für den Tag und die bevorstehenden Erlebnisse stärken. Nach diesem Imbiss standen ca. zwei Stunden Zeit zur freien Verfügung auf dem Plan. Möglichkeiten zum Zeitvertreib gab es dort viele: Die einen nahmen eine rasante Fahrt mit der Sommerrodelbahn, die anderen entschieden sich doch lieber für eine Fahrt mit dem „Rhönbob“. Auch ein Besuch im Deutschen Segelflugmuseum und eine Wanderung zur Fuldaquelle standen zur Auswahl. Selbstverständlich konnte auch bei guter Sicht der Ausblick in die Rhön genossen werden – die meiste Zeit schien dafür auch die Sonne.

Gegen 12.00 Uhr ging es dann weiter Richtung Merkers. Im Erlebnisbergwerk, einem Salzbergwerk, in dem kein Abbau mehr betrieben wird, erlebten dann alle eine Führung der andern Art. Mit 3 LKWs, gefahren von ehemaligen, erfahrenen Bergleuten, wurden die Teilnehmer/innen durch den riesigen Stollen gefahren. Beginnend bei 500 m unter Tage wurde der Stollen auf ca. 30 km in 2 ½ Stunden erkundet und an fünf verschiedenen Stationen Halt gemacht, um mehr über die Geschichte des Bergwerks und die Arbeit unter Tage zu erfahren.

Zunächst hielten die LKWs im ehemaligen Großbunker, dem früheren Salzlager, des Bergwerks, welcher heute als tiefster Konzertsaal der Welt genutzt wird. Diese Halle bietet die Akustik eines gotischen Kirchenschiffes und vermittelt ungewöhnliche Musikerlebnisse, die viele namhafte internationale Musiker/innen nach Merkers lockt. Auch die Feuerwehr Schwalbach bekam hier eine kleine musikalische Kostprobe sowie eine kurze Licht- und Lasershow geboten. Außerdem befindet sich im Großbunker noch heute der größte unter Tage eingesetzte Schaufelradbagger der Welt.

Als zweite Station fuhren die LKWs den „Goldraum“ an. Hier wurden zum Ende des zweiten Weltkrieges die Gold- und Devisenbestände der Deutschen Reichsbank sowie in weiteren Kammern umfangreiche Kunstsammlungen Berliner Museen eingelagert. Interessante Requisiten, Bilder und ein originaler Filmbericht aus der Zeit, als die Amerikaner das Bergwerk besetzten, und die Erläuterungen der Bergwerksführer versetzen alle in die Situation der damaligen Soldaten zurück und erweckten so die unschätzbaren Reichtümer, die dort lagerten, wieder zum Leben, die selbst den damaligen General Dwight D. Eisenhower beeindruckten.

Als Highlight der „Unter-Tage-Tour“ steuerten die Bergwerksführer die „Kristallgrotte“ an. Die Kristallgrotte war der tiefste Punkt der Tour. In 800 m Tiefe – „Teufe“ in der Sprache der Bergleute – konnte hier ein unfassbarer Schatz der Natur bestaunt werden. Die zehn Meter hohe Grotte ist an Wänden und Decke von milchig weißen bis wasserklaren exakt würfelförmigen Steinsalzkristallen bedeckt, die einem Schatz entstammen könnten. Diese Höhle ist bisher weltweit einmalig und unvergleichbar, wurde sie doch nur von den Kräften der Natur geschaffen. Zusammen mit einer Licht- und Musikkomposition wurden die Besucher in einen Traum von 1001 Nacht entführt. Neben der Kristallgrotte gab es als weiteres Highlight die „Kristall-Bar“, an welcher man gekühlte Getränke und Souvenirs kaufen konnte. Nach einer so langen Zeit in der trockenen Luft tat das den meisten Kehlen sehr gut.

 

   

Mittlerweile schon wieder mehr auf dem Rückweg, legten die LKWs auf ihrer rasanten Fahrt durch die Stollen einen vierten Stopp ein. Dort konnte in einem kleinen Film ein Blick über die Schulter der Bergleute geworfen werden. Der Film zeigte verschiedene Arbeitsschritte bei der Kaligewinnung, vom Laden und Berauben über die Firstsicherung, das Bohren der Groß- und Sprenglöcher bis hin zu den Sprengvorbereitungen und der eigentlichen Sprengung. Ein Highlight auch an dieser Station: Ein Besucher durfte die Zündmaschine betätigen und die simulierte Sprengung auslösen. Mit dem anschließend erklingenden Steigerlied ging die Fahrt weiter zur nächsten Station. Während der Fahrt gab es immer wieder rasante Kurven und Steigungen, die die Passagiere der LKWs hin- und herschaukelten – „die tiefste Achterbahn der Welt“ würde der Parcours auch genannt.

Das Museum des Kalibergwerkes war dann die fünfte und somit letzte Station unter Tage. Rund 1500 m² Ausstellungsfläche beziffert die ehemalige Schrapperstrecke. Ein geführter Rundgang im Museum veranschaulicht die wechselvolle Geschichte der Kaliindustrie an der Werra. Arbeitsgeräte und Maschinen aus den Anfängen der Kaligewinnung bis in die sechziger Jahre zeugen von der schweren und oft auch gefährlichen Arbeit der Bergleute in früherer Zeit. Neben Gerätschaften der Bergleute waren dort auch Fahrzeuge ausgestellt, die früher unter Tage genutzt wurden. 

 

Nach der Führung durchs Museum hieß es wieder „Aufsitzen“ und ab in Richtung Förderkörbe, die einen in 90 Sekunden die 500 m hoch brachten.

Zum Abschied bekamen alle noch einen kleinen Salzstreuer als Präsent des Bergwerks.

Wieder über Tage angekommen und Sonnenstrahlen nach so viel Dunkelheit genießend, ging es dann wieder in die Busse. Eine kurze Weiterfahrt in die Gaststätte „Klosterbrunnen Petersberg“ in Bad Hersfeld, wo dann das Wetter leider nicht mehr allzu schön war, rundete den Ausflug nämlich ab. Hier wartete ein reichhaltiges Buffet und bei dem ein oder anderen Kaltgetränk wurden die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren gelassen.

Gegen 20.00 Uhr wurde die Heimreise angetreten und gegen 22 Uhr kamen alle erschöpft, jedoch glücklich und zufrieden wieder in Schwalbach an – jeder hoffentlich mit schönen Erinnerungen an diesen langen aber ereignisreichen Tag.

 

Die vollständige Galerie mit Bildern zur Fahrt ist im Folgenden zu sehen, oder über diesen Link zu erreichen.

 

(Text: Anika Peller, Hannes Giese Bilder: Sven Köpper)